Tagesausflug nach Miltenberg

Am Sonntag, den 21. September gab es für die Annelsbacher und Forsteler einen gemeinsamen Ausflug über die Höchster Grenzen hinaus. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein und die Freiwillige Feuerwehr Feuerwehr Annelsbach-Forstel hatten zu einem gemeinsamen Tagesausflug nach Miltenberg eingeladen.

Um 10 Uhr startete der Reisebus und brachte die gut 30 Personen von Annelsbach aus durch das Mümlingtal bis zum Main und dann entlang des Mains nach Miltenberg, der bekannten Kreisstadt mit der schönen Altstadt. Dort angekommen hielt der Bus direkt am Anleger, damit die Ausflügler ohne großen Fußmarsch an Bord des Fahrgastschiffes mit dem Namen “Sivota” gehen konnten.

Mit dem Schiff auf dem Main

Die Gruppe geht an Bord der 'Sivota'
Es geht an Bord

So legte das Schiff nach kurzer Zeit ab, mit Kurs nach Nordost, unter der Mainbrücke hindurch den Main flussaufwärts in Richtung Freudenberg. Auch wenn das Wetter nicht besonders mitspielte, gab es doch kurz nach der Brücke einen schönen Blick auf Miltenberg.

Die Gruppe an Bord der 'Sivota'
Pause an Bord

Im Inneren des Schiffes sorgte die Gastronomie für die Versorgung der Fahrgäste.

Die Fahrt ging bei Nieselregen und zeitweise auch starkem Regen vorbei an den ehemaligen Steinbrüchen, in denen der Miltenberger Sandstein (der Rote Mainsandstein) abgebaut wurde. Nachdem das Schiff Bürgstadt verlassen hatte, ging es bis kurz vor Kirschfurt, wo wir die oberhalb gelegene Burgruine Freudenburg im regenverhangenen Berg erkennen konnten.

Blick auf den Main und die regenverhangene Burgruine Freudenburg
Der Main

Hier wendete das 41 Meter lange Schiff, um sich flussabwärts nahezu treiben zu lassen. Zurück in Miltenberg ging die Gruppe wieder von Bord und machte einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt.

Essen im Riesen

Blick auf das Gasthaus 'Zum Riesen' in Miltenberg
Das Gasthaus 'Zum Riesen'

Ziel war das Gasthaus Zum Riesen, das älteste Gasthaus Deutschlands (als “ältestes Gasthaus Deutschlands” sehen sich allerdings auch die Traditionsgaststätten Zum roten Bären in Freiburg im Breisgau und die Herberge zum Löwen am Schönberg). Seinen Anfang nahm die Geschichte um das Haus vermutlich immerhin vor mehr als 600 Jahren, denn 1411 wird in einem Gerichtsbuch ein “Riesen-Wirt” genannt, der vermutlich den ersten gotischen Bau errichten ließ. Dieser steht allerdings heute nicht mehr, aber Teile davon sind in dem heutigen Gebäude enthalten und erhalten, das 1590, also vor mehr als 420 Jahren erbaut wurde und heute in der restaurierten Form bewundert werden kann.

Das Gasthaus “Zum Riesen” wurde bereits 1158 (damit vor über 850 Jahren) urkundlich erwähnt, aber nicht bezogen auf das jetzige Gebäude. Es rühmt sich damit, Fürsten, Kaiser und Könige beherbergt zu haben.

Im Gasthaus 'Zum Riesen'
Das Gasthaus 'Zum Riesen' von innen

Im 19. Jahr­un­dert hatte der “Riesen” ein Braurecht, wovon heute noch der Braustern am Wirtshausschild zeugt. In 2001 wurden die Innenräume durch die Brauerei Faust renoviert und das Gasthaus nach längerem Leerstand wieder eröffnet. Es wird von der Brauerei Faust betrieben.

Hier gab es ein herzhaftes Mittagessen in historischem Ambiente.

Nach der Stärkung nutzten die Ausflügler die Zeit und erkundeten Miltenberg. Das Wetter spielte mit und belohnte sie sogar mit ein paar Sonnenstrahlen.

Brauereibesichtigung

Tatjana Smyrek zapft Bier und Jochen Schmitt greift die vollen Gläser um die Gäste mit Bier zu versorgen
Tatjana Smyrek und Jochen Schmitt versorgen die Gäste

Gegen 15 Uhr ging es mit einer Brauerei­besichtigung bei der Brauerei Faust weiter. Am Ein­gang zum Be­su­cher­keller erwartete die Mit­ar­bei­ter­in der Brauerei Faust, Tatjana Smyrek bereits die Gruppe aus dem Odenwald und versorgte sie erstmal mit einen frisch gezapftem Bier zur Ein­stimmung. Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sitzende des Ver­kehrs- und Ver­schö­nerungs­vereins Jochen Schmitt half tatkräftig mit, die Gruppe mit den Getränken zu versorgen.

Sudhaus

Die Gruppe im Sudhaus vor der kupfernen Würzpfanne
Im Sudhaus

Nachdem der erste Durst gestillt war, startete die Führung durch die verwinkelten Gänge und Treppen des Gebäudekomplexes der Traditionsbrauerei.

In kurzweiliger und lustiger Art zeigte Tatjana Smyrek der Gruppe die verschiedenen Arbeitsschritte des Brauens, vom Maischen, bei dem das geschrotete Malz mit Wasser durch Hitze und Rühren zu Malztreber und Würze wird, über die Kochpfanne, in der Würze mit dem Hopfen gekocht wird über das “Ausschlagen”, bei dem der Sud aus der Würzepfanne im “Whirlpool” vom Eiweiß und anderen Schwebstoffen befreit und anschließend auf die optimale Gärtemperatur gekühlt wird, um dann, je nach Biersorte mit der richtigen Hefe versetzt unter-, oder obergärig in der offenen Gärung den Zucker zu Ethanol und Kohlendioxid umzuwandeln.

Tatjana Smyrek erläutert der Gruppe den Brauprozess. Die Gruppe lacht.
Lustig geht es zu: Tatjana Smyrek und die Gruppe

Auch die weiteren Schritte, wie Filterung und Lagerung wurden erläutert. Die Abfüllung erfolgt auf der anderen Mainseite, da die Brauerei inmitten der Altstadt dafür keinen Platz bietet. Eine Besonderheit war die Schatzkammer, in der der im Holzfass gereifte Eisbock lagert. Die kurzweilige und interessante Führung ließ keine Wünsche offen.

Blick von der Brauerei Faust über die Dächer von Miltenberg
Blick auf Miltenberg
Die Besuchergruppe sitzt am langen Tisch und probiert die verschiedenen Biersorten
Im Besucherkeller der Brauerei Faust

Anschließend konnten noch ausgiebig verschiedene Biere probiert werden, bevor die Gruppe gegen 17 Uhr die Brauerei verließ und mit dem Bus zurück nach Annelsbach fuhr.

Ausklang in Annelsbach

Die Ausflugsgruppe sitzt an den Tischen im Gasthaus Dornröschen und lässt den Ausflug gemütlich ausklingen
Gemütlicher Ausklang im Gasthaus Dornröschen

In Annelsbach wieder angekommen ließen die Ausflügler den gelungenen Ausflug im Gasthaus Dornröschen gemütlich ausklingen.

Ein herzlicher Dank geht an den 1. Vorsitzenden des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Matthias Baumann, der die Fahrt wieder organisierte und an Axel Rohde, den 1. Vorsitzenden der Feuerwehr Annelsbach-Forstel, der die Fahrt begleitete und moderierte.