Wanderung zum Bienenhaus

Die Wandergruppe läuft einen Wiesenweg hinauf, im Vordergrund die Kinder und ein Kinderwagen, im Hintergrund hinter den Bäumen sind die Häuser von Hetschbach zu sehen.
Wanderung zum Bienenhaus
Die Wanderroute auf Basis von OpenStreetMap
Die Strecke der Wanderung vom 12.07.2014
[Lizenz]: © OpenStreetMap contributors

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein hatte zu einer Wanderung am 12.07.2014 eingeladen. Anders als sonst startete die Wanderung nicht in Annelsbach, sondern in Höchst-Hetschbach. Ziel war das Bienenhaus der Bienenhaus Interessengemeinschaft Höchst - Groß-Umstadt. Die Annelsbacher trafen sich an diesem Samstag bei herrlichem Sonnenschein aber drohenden Gewitterwolken am Dalles in Annelsbach, um dann in Fahrgemeinschaften um 15:15 Uhr nach Hetschbach zu fahren.

An der Rondellhalle angekommen startete die Wanderung gegen 15:30 Uhr. Da das Wetter unberechenbar war und ein Gewitter drohte, wurde die Wanderroute kurzfristig geändert und der kurze Weg zum Bienenhaus gewählt. Es ging vorbei an der Rondellhalle über einen leicht ansteigenden Wiesenweg hinauf zum steiler werdenden Weg in den Wald und dann in Richtung Südwesten zum Bienenhaus. Kaum war die Wandergruppe dort angekommen, fing es auch schon an zu regnen.

Theorie …

Matthias Baumann erläutert den Aufbau eines Bienenkastens
Matthias Baumann erläutert den Besuchern die Imkerei

Im Schutz des innen sehr schön gestalteten Bienenhauses erläuterte Matthias Baumann der Wandergruppe anschaulich, wie die Imker die Bienenvölker halten um den Honig zu gewinnen und wie der Bienenkasten (Imkerausdruck: Beute) aufgebaut ist.

Damals gab es noch Bienenkörbe, die aber heute kaum noch verwendet werden. Heute dominiert die Holz- oder auch die Styroporbauweise.

Neben der Aufzucht der Bienen interessiert sich der Imker natürlich für den Honig, denn der ist schmackhaft und stellt die hauptsächliche Einnahmequelle eines Imkers dar. Da die Honigbienen ähnlich wie die Menschen ihre Vorräte konservieren müssen, um damit über den Winter zu kommen, muss dem gesammelten Honigtau und Nektar Wasser entzogen werden. Dafür benötigen die Bienen mehrere Tage Zeit. Erst danach ist der Honig entstanden, den wir alle so schätzen.

Und es gibt bemerkenswerte Zahlen aus der Welt der Bienen: Die Königin eines Bienenvolkes legt im Mai/Juni bis zu 1500 Eier pro Tag. Im Sommer beläuft sich die Anzahl der 30-35 Tage lebenden Arbeiterinnen eines Bienenvolkes auf 30.000 bis 50.000 Stück, während die 20 bis 50 Tage alt werdenden Drohnen nur auf bis zu 1500 Stück pro Volk kommen. Auch die Sprache der Bienen, der Schwänzeltanz wurde angesprochen, ermöglicht er es, den anderen Bienen die Richtung eines Futterplatzes mitzuteilen.

… und Praxis

Arthur Stapp zieht einen Wabenrahmen aus dem Magazin des Brutraums
Arthur Stapp beim Ziehen eines Wabenrahmens aus dem Brutraum
Wabe aus dem Honigraum, mit Arbeiterinnen besetzt.
Wabe aus dem Honigraum

Als das Gewitter vorüber war, ging es nach der theoretischen Kunde nach draußen zu den Bienen, wo Arthur Stapp der Gruppe die Bienenkästen in der Praxis zeigte. So konnte die Gruppe hautnah die Bienen erleben, als Arthur Stapp den Bienenstock öffnete und die Waben zeigte.

Auch das Gewicht einer Honigraumzarge konnte eigenhändig ermittelt werden. Die Besucher konnten die Arbeiterinnen, Drohnen und auch die Königin erkennen und waren überwältigt von der Menge an Bienen. Ein Blick auf das Flugloch zeigte, welcher Verkehr hier herrschte.

Die Grundregel, sich nie vor das Flugloch zu stellen, erläuterte Arthur Stapp sehr anschaulich: “Sie würden sich doch auch nicht einfach auf einer Autobahn den Autos in den Weg stellen, oder? Nichts anderes ist das hier mit den Bienen.”

Er erläuterte auch, dass es eine Trennung von Honigraum und Brutraum gibt, damit die Honigwaben auch wirklich nur mit Honig gefüllt werden. Dazu bedient man sich eines Absperrgitters, dessen Maschenweite so bemessen ist, dass nur die Arbeiterinnen hindurch können, nicht aber die Königin. Damit kann die Königin nur im Brutraum Eier in die Zellen legen. In der Imkersprache sagt man dazu, dass die Königin eine Zelle “bestiftet”. Das kommt daher, dass das Ei aussieht, wie ein Stift.

Anschließend wurden im Bienenhaus verschiedene Imker-Erzeugnisse verkostet.

Die Wandergruppe läuft oberhalb des Bienenhauses den Waldweg entlang.
Die Wandergruppe auf dem Rückmarsch

Ausklang in Hetschbach

Die Wandergruppe sitzt an Tischen im Gasthaus 'Zum Jonny' und lasst die Wanderung bei Speis und Trank gemütlich ausklingen.
Die Wandergruppe im Gasthaus

Danach wanderte die Gruppe über einen oberhalb von Hetschbach verlaufenden Waldweg zunächst hinauf bis fast zum Parkplatz am Rondell, dann weiter nach Südosten und dann wieder hinunter nach Hetschbach.

Zum Abschluss ging es dann in die Gaststätte “Zum Jonny”, in der die Wanderung gemütlich ausklang.

Ein ganz besonderer Dank gilt unserem 1. Vorsitzenden Matthias Baumann, der diese Wanderung organisierte und natürlich Arthur Stapp, der der Gruppe sehr interessante Informationen vermittelte und die Bienen “live” zeigte.